Hightech in der Landwirtschaft trifft Tierliebe: CDU-Fraktion besucht Familie König auf den Römerhöfen

Hightech in der Landwirtschaft trifft Tierliebe: CDU-Fraktion besucht Familie König auf den Römerhöfen

11. Dezember 2020


Rund 50 Kühe und ein Bulle bewegen sich freilaufend in dem großen luftigen Stall. Der Bulle ist wichtig für die Hierarchie der Herde. Alle Tiere finden den Weg zur Futterstelle von alleinw. Etwa alle sechs Stunden bewegen sich die Kühe in Richtung Melkanlage, stellen sich an und gehen dann ganz entspannt in die Vorrichtung. Der Melkroboter, ein brandneues Hightech-Produkt, erkennt die Kuh per Chip und gibt Kraftfutter in einen Behälter. Dabei ist der Anteil genau auf den Bedarf der Kuh abgestimmt und somit eine optimale Milcherzeugung gewährleistet. Parallel wird die Kuh am Euter gebürstet, was gleichzeitig auch den Milchfluss anregt. Nach einer Desinfektionsdusche richtet der Roboter die Sauger lasergesteuert aus und startet den Melkvorgang. Für jede Kuh wird die Milchproduktion (etwa 50 l pro Tag) gemessen und registriert. Der Melkvorgang, für den bisher morgens und abends eine Person jeweils 3-4 Stunden beschäftigt war, geht jetzt voll automatisch und ohne Manpower. Nur wenn mal eine Kuh den Weg zur Melkstelle nicht findet, wird der Herr der Kühe Jürgen König über seinen Computer informiert und muss nachhelfen. Für die Landwirte ist der neue Roboter ein Segen: verschiebt er doch den Arbeitsbeginn am Morgen für eine oder zwei Stunden nach hinten.


Fasziniert beobachteten Mitglieder der CDU Ober-Mörlen das Musterbeispiel moderner Landwirtschaft bei einem Besuch bei Familie König auf den Römerhöfen in Ober-Mörlen, einem der nur noch vier landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieben in Ober-Mörlen und Langenhain-Ziegenberg. Seitdem die Brüder Jürgen und Markus den Hof 2015 mit Acker- und Pflanzenbau (Markus) und Milchviehbetrieb (Jürgen) übernommen haben, modernisieren sie den Hof kontinuierlich. Mit der Vergrößerung der Stallungen, dem Bau eines neuen Futterlagers, einer vollautomatischen Entmistung und der neuen Melkanlage wurden Investitionen im sechsstelligen Bereich getätigt. Mittelfristig kann die Kapazität von derzeit 110 auf maximal 140 Milchkühe erhöht werden. Bemerkenswert ist auch, dass die täglich benötigten 5,4 Tonnen Futter für die insgesamt 200 Tiere weitgehend selbst durch eigene Produktion auf den Feldern hergestellt wird. Dabei wird bei Familie König auf Gentechnik-freie Bewirtschaftung größten Wert gelegt. Vermeintliche Abfallprodukte wie die Gülle werden wieder zur Düngung eingesetzt. Durch regelmäßige Bodenproben wird der jeweilige Bedarf errechnet und entsprechend punktgenau aufgebracht. Auf zusätzlichen Mineraldünger kann so weitgehend verzichtet werden. Ziele sind die emissionsfreie Landwirtschaft und eine Belastung des Grundwassers zu verhindern. „Um diesen Familienbetrieb zu betreiben hat jeder von uns eine 7-Tage-Woche und muss 24 Stunden Bereitschaft zeigen. Dies ist nur mit viel Herzblut und Enthusiasmus machbar“, so Jürgen König. Dieser Einsatz wird leider durch ein zunehmendes um sich greifendes Misstrauen gegenüber der traditionellen Landwirtschaft getrübt, obwohl diese unsere wichtigsten Lebensmittelerzeuger in Deutschland sind. Oft aus Unkenntnis werden Düngung und Tierhaltung zu Unrecht diskreditiert. 


Die CDU Ober-Mörlen und die CDU Hessen steht fest zur bäuerlichen Landwirtschaft. Wir wollen unsere mittelständischen landwirtschaftlichen Betriebe unterstützen, damit aus unseren Böden ein ausreichender Ertrag – bei gleichzeitig größtmöglichem Umwelt-, Boden- und Landschaftsschutz – für eine gute, regionale Ernährung erzielt werden kann. Wir sehen die Landwirtschaft als Partner für Umweltschutz und als Garant für gute, regional produzierte Nahrungsmittel. Unsere Kulturlandschaften, auf die wir stolz sind, sind das Ergebnis der Bewirtschaftung und Pflege der Bauern. Das möchten wir erhalten. Deshalb ist es unser Ziel, die Herausforderungen zum Schutz der Umwelt, des Klimas, der Artenvielfalt und des Wasserhaushaltes in Partnerschaft mit der Land- und Forstwirtschaft als größte Landnutzer zu bewältigen. Aber die Landwirtschaft soll auch vor ungerechtfertigter Kritik geschützt und die umweltpolitischen Herausforderungen in Partnerschaft gelöst werden. Auch das Bewusstsein für unsere heimische Landwirtschaft und deren wichtige Aufgaben – wie die regionale Produktion und gesunde Ernährung – wollen wir fördern. 

Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, dass die für unsere Ernährung wichtigen landwirtschaftlichen Flächen erhalten und der Flächenverbrauch für Bauvorhaben und Verkehrswege möglichst geringgehalten wird. Für naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahmen sollten möglichst keine landwirtschaftlich genutzten Flächen in Anspruch genommen werden. Dafür stehen genügend Möglichkeiten der ökologischen Aufwertung von bestehenden Wald-, Garten-, Biotop- und bereits ausgewiesenen Ausgleichsflächen zur Verfügung.

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