Gestresster Gemeindewald in guten Händen

Gestresster Gemeindewald in guten Händen

6. November 2020


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Gemeinde Ober-Mörlen ist seit vielen Jahren „stolzer“ Waldbesitzer rund um den Winterstein und in der Nähe von Maibach. Aktuell ist die Freude am Kommunalwald aber wesentlich eingetrübt. Nicht nur, dass aufgrund des Preisverfalls beim Stammholz dieses Kapital erstmals seit langem ein Defizit aufweisen wird, sondern auch weil der Wald aufgrund der vergangenen trockenen Sommer und diverser Plagen wie den Borkenkäferbefall in arge Mitleidenschaft gezogen wurde.


Dass dies aber kein Grund zum Verzagen sein muss, zeigte die Waldbegehung der Gemeindevertretung am vergangenen Samstag: Zum einen gibt es im Gemeindewald aufgrund des relativ geringen Bestands an besonders geschädigten Fichten keine größeren Kahlschlagareale im Gemeindewald (betroffen ist allerdings der Staatswald). Zum anderen konnten wir uns davon überzeugen, dass unser Wald bei Hessen Forst in sehr guten Händen ist.


Der neue Forstamtsleiter Jörg Deutschländer-Wolff und Revierleiter Bernd Pogodda, die uns durch den Wald unterhalb des Wintersteins führten, überzeugten einmal mehr mit ihrem außerordentlichen großen Sachverstand und ihrer Kompetenz. Bei allen Unsicherheiten über die zukünftige Entwicklung der Wälder angesichts einer evidenten Klimaveränderung konnten wir uns davon überzeugen, dass Hessen Forst unseren Wald optimal, weil nachhaltig und fachlich bzw. wissenschaftlich fundiert betreut. Dabei wird auch zukünftig ein Kompromiss zwischen Wirtschafts- und naturnahem Wald zu suchen sein.


Die CDU-Fraktion unterstützt die Ausrichtung auf beide Belange ausdrücklich: So würde ein Verzicht auf die Holznutzung nur dazu führen, dass Holzimporte nach Deutschland ausgeweitet würden und vor allem tropische Regenwälder noch mehr abgeholzt würden. Deshalb ist das Konzept, im Kommunalwald einen artenreichen Mischwald zu erhalten und zu fördern, richtig.


In diesem Zusammenhang finden wir es geradezu frevelhaft, wenn ideologisch motivierte Hardcore-Förderer einer industriellen Windnutzung jetzt auf den Kahlschlagflächen am Winterstein bis zu 30 Windräder fordern, wie kürzlich in der Lokalpresse zu lesen war. Industrielle Windparknutzung mit tausenden Tonnen im Boden versenkten Betons statt einer naturnahen Wiederaufforstung – das ist mit uns nicht zu machen. Wir wollen, dass in den kommenden Jahren die entstandenen Freiflächen behutsam mit verschiedenen Baumarten aufgeforstet werden, damit auch zukünftige Generationen den Wald nutzen können. Behutsam heißt auch, wenn möglich den ein oder anderen Abschnitt auf den Freiflächen sich selbst überlassen, denn die Natur kann den Wald durchaus selbst regenerieren.


Dabei ist auch die besondere Bedeutung des Waldes als Naherholungsgebiet hervorzuheben. Die CDU steht dafür, dass dieser Wald erhalten und gepflegt wird, und nicht durch unangemessene industrielle Nutzung durch Windradparks zerstört wird.


Ihre CDU-Fraktion


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